SFI Public Discussion Note: Sustainable Finance in einer sich wandelnden Welt

Date06 Oct 2022
CategoryPress

Bis vor Kurzem war Sustainable Finance eine umfassende Erfolgsgeschichte. Während die Wirtschaft und die Finanzmärkte prosperierten und die Unternehmen über reichlich Liquidität verfügten, boomten auch die nachhaltigen Investitionen. Selbst der brutale, aber im Grossen und Ganzen kurzlebige Schock der Covid-19-Pandemie konnte diese Entwicklung nicht aufhalten. Die eigentliche Bewährungsprobe für eine nachhaltig orientierte Finanzwirtschaft steht allerdings erst jetzt bevor, wie SFI-Prof. Alexander F. Wagner von der Universität Zürich in einer SFI Public Discussion Note (PDN) unter dem Titel "Sustainable Finance in einer sich wandelnden Weltordnung" konstatiert.

 

Werden nachhaltige Investitionen weiterhin wohlwollende Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn es zu einem schweren Konjunkturabschwung kommt? Die Marktreaktionen auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zeigen die schwierigen Entscheidungen, die anstehen. Dabei sind nachhaltige Anlagen nicht immer ein Erfolg: Viele dieser Strategien haben in der ersten Hälfte des Jahres 2022 schlecht abgeschnitten. Sie verpassten, beinahe per Definition, die Rallye der Energie-Titel und erlitten gleichzeitig Verluste, weil sie in Technologie-Aktien übergewichtet sind, und diese einen starken Rückgang verzeichneten.

 

Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen und eine Neubewertung vorzunehmen. Können wir davon ausgehen, dass sich die bisherigen Trends bei nachhaltigen Investitionen in den kommenden Jahren fortsetzen oder sogar beschleunigen? Werden sie pausieren oder erleben wir gar eine Trendwende, wenn andere, unmittelbarere Bedürfnisse wie die Energiesicherheit wichtiger werden? Sind unternehmerische Verantwortung auf der einen Seite und der Fokus der Anleger auf ESG-Qualität auf der anderen Seite Luxusgüter? Oder wird Sustainable Finance in Krisenzeiten besonders relevant? 

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